Am Samstag den 5. September 2015 nahmen die Funkamateure von U13 am IARU-Region-1 Fieldday Contest teil. Bei diesem Funkwettbewerb muss unter Anderem die Stromversorgung netzunabhängig erfolgen und der Standort muss mindestens 100m vom nächsten festen Stromanschluss entfernt sein. Es waren auch einige unserer Kitchenmitglieder dabei, als im extra errichteten Pavillon die akkubetriebene Funkstation in Betrieb genommen wurde. Auf den Kurzwellenbändern 80m, 40m und 20m konnten auch die „neuen“ Funkamateure Erfahrungen im Contestgetümmel sammeln. Vor dem Einpacken konnte Tobi den Verbindungsstand noch auf etwa 150 anheben.
An diesem Wochenende fand auch noch der IARU-Region-1 VHF Contest auf dem 2m (144MHz) Band statt. Um auch dort ein paar Verbindungen zu tätigen, brachte Mirwi sein 10W 2m Allmodegerät (d.h. es kann nicht nur FM sondern auch SSB) und eine selbst gebaute 7element Yagi Antenne nebst Fiberglasmast mit. Der Platz an der Donau liegt unten „im Loch“ hinter den Hügeln und ließ keine Wunder erwarten. Weit gefehlt! Nach einer ersten Verbindung mit einer bekannt starken tschechischen Station, gelang gleich ein Kontakt nach Polen. In diesem Stil ging es dann auch weiter und etliche der insgesamt 33 UKW-Verbindungen gingen über Entfernungen von 300km und mehr. Dabei wurden 8 Länder erreicht. Das ODX (weiteste Verbindung) war, wenn auch mühsam und in mehreren Anläufen, nach Italien und überbrückte gut 600km! Die Stromversorgung aus den kleinen Akkus hat tapfer durchgehalten und so lässt sich die gesamte Aktion im Nachhinein als voller Erfolg mit viel Spaß für alle Beteiligten werten.
Für die Kurzwellenbänder hatten wir einen eigentlich 18m langen Fiberglasmast bis auf etwa 10m Höhe aufgebaut, und quer durchs Gestrüpp abgespannt. Daran befestigt war ein Inverted-V Dipol für 80m, 40m und 20m, symmetrisch gespeist via Hühnerleiter, und abgestimmt mit einem (freundlich klackernden) Autotuner mit binärer Relais-getriebener L- und C- Kaskade. Der Strom kam aus einer großen (> 50 kg) und einer Reihe kleinerer Batterien mit angeblich etwa 200Ah + einem Solarpanel, und reichte leicht den ganzen Tag.
Wir fingen auf 40m an, leider etwas verspätet, wodurch der Frequenzraum schon gut mit CQ-Rufern bevölkert war. So kurbelten wir erstmal durch, und führten - aufgrund fehlender elektronischer Datenverarbeitung mit einem Log auf Papier - so um die 50-60 QSOs, und wechselten anschließend testweise das Band. Auf 20m waren Fieldday-CQ-Rufer deutlich schwerer zu finden, dafür jede Menge CQ-Rufer für einen Asia-Contest, der zeitgleich statt fand. Der Vorteil, den uns das neue Band beim Durchsuchen des Papierlogs brachte, unterlag bald dem Nachteil dass man sich den Wolf kurbeln musste, um Fieldday-OMs zu finden. Deshalb schalteten wir bald wieder zurück auf 40m, wo ich dann auch endlich meine erstes(!) 40m QSO fuhr, und mich dabei auch noch ziemlich blöd anstellte *g*. Meine Frau hatte da weniger Schwierigkeiten. „Frauenstimmen bringen + 10db“, meinte Dieter.
Nach Sonnenuntergang wechselten wir um auf 80m, und motivierten die neuen Klasse-E-lizensierten Funkamateure, es nun auch einmal zu versuchen. Insgesamt kamen an diesem Tag fantastische 150 QSOs auf Kurzwelle zusammen. Am fleißigsten waren glaube ich Tobi, Igor und Christian, und am wenigsten fleißig im QSO-führen, abgesehen von denen die überhaupt nicht gefunkt hatten, war glaub ich ich.
Ansonsten gab es nette Gespräche bei mitgebrachtem Grillgut, und Abend noch ein super Lagerfeuer. Alles in allem ein entpannter aber sehr spannender Tag, einfach genial.
So sah die UKW-Station bei Nacht aus, OM ist Mirwi.
Unser Licht kam aus einer Benzin-Vergaserlaterne bei Mirwi, und einer Petromax 500 im KW-Zelt.